Zahnfleischbehandlung bei Parodontitis

Die Parodontologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates wie zum Beispiel Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis (Parodontose). Eine Parodontitis ist oft mit bestimmten allgemeinmedizinischen Erkrankungen verbunden und eine zahnärztliche Behandlung daher dringend notwendig.

Zahnarzt Hennef - Zahnfleischbehandlung

Was sind die Symptome einer Parodontitis?

  • Zahnfleischbluten
  • Zahnfleischschwellung
  • Schlechter bis fauliger Geschmack im Mund
  • Mundgeruch (Halitosis)
  • Zurückgehendes Zahnfleisch
  • Lange und empfindliche Zähne
  • Lockere Zähne
  • Lückenbildung zwischen den Zähnen
  • Seltener Schmerzen, weil es sich in den meisten Fällen um eine chronische Erkrankung handelt

Erkrankungen, die eine Parodontitis beeinflussen oder mit auslösen können:

  • Diabetes mellitus
  • Bluthochdruck
  • Schlaganfall
  • Herzinfarkt
  • Frühgeburt
  • Rheuma

Für wen ist eine Zahnfleischbehandlung sinnvoll?

  • Für Patienten, die an Zahnfleischerkrankungen leiden
  • Für Patienten mit positivem IL-1 Genotyp
  • Für Patienten mit hohem Blutdruck
  • Für Patienten mit Mundgeruch oder schlechtem Geschmack
  • Für Patienten, die an Diabetes, Herzkreislauf- oder Stoffwechselerkrankungen leiden
  • Für Schwangere
  • Für Patienten, bei denen Zahnersatz oder Implantate geplant sind
  • Für Patienten die unter einer Implantitis oder Mukositis leiden
  • Für Patienten, bei denen eine Herzoperation, Chemotherapie oder Transplantation ansteht
  • Für Patienten mit reduzierter Abwehrkraft
  • Für Raucher
  • Für Stresspatienten

Was passiert bei der eigentlichen Zahnfleischbehandlung?

Die Zahnfleischerkrankung ist eine chronische Erkrankung und begleitet den Patienten ein Leben lang. Deshalb ist eine akute Therapie zur Beseitigung der Erkrankung von einer lebenslangen und regelmäßigen Anschlussbehandlung im Sinne eines prophylaktischen Recalls zu unterscheiden.

Vergleichen Sie es bitte mit Ihrem Auto, das nur regelmäßig gewartet, problemlos seinen Dienst tun kann.

Die eigentliche Zahnfleischbehandlung dauert ca. 3 Monate und behandelt völlig schmerzfrei mit modernsten Geräten wie Piezo-Ultraschallgeräten oder parodontalen Pulverstrahlgeräten (PerioFlow) die Wurzeloberfläche in den Zahnfleischtaschen und die individuellen Risikofaktoren für Zahnfleischentzündung. Im Einzelnen erfolgen

  • Untersuchung und Patientenaufklärung
  • Risikoabschätzung und ggf. Genotyp-Bestimmung
  • Prophylaxe mit Belag- und Blutungsindex, Ernährungsberatung
  • Aufnahme eines Zahnfleischbefundes mit PSI-Screening
  • Therapie- und Kostenplan mit Behandlungsalternativen
  • individuelle Taschen- und Wurzeloberflächenbehandlung
  • antibakterielle Maßnahmen
  • ggf. Maßnahmen zur regenerativen PAR-Therapie
  • Abschlussbefund

Im Anschluss erfolgt die Nachsorge und regelmäßige Wiedereinbestellung als Unterstützende Parodontal-Therapie (UPT).

Weitere Fragen zu Zahnfleischbehandlung

Was ist ein Keimtest?

Der Keimtest bestimmt die Menge verschiedener Mikroorganismen (Keime), die für eine Parodontitis oder Periimplantitis verantwortlich sind. Die Proben werden aus den Belägen am Zahnfleisch des Patienten vor der Behandlung genommen und an ein Labor geschickt.

Die Ergebnisse des Keimtests liefern eine wertvolle Information für eine verbesserte Diagnose und Behandlung von Zahnfleischbehandlungen. Die punktgenaue Keimbestimmung begrenzt den Einsatz zusätzlicher Antibiotika auf solche Fälle, in denen er medizinisch unbedingt notwendig ist. Wir verwenden die Carpegen© Periodiagnostik aus Münster.

Was passiert, wenn die Zahnfleischentzündung unbehandelt bleibt?

Unbehandelt erhöht sich das Risiko (RF= Risikofaktoren) zu erkranken an:

  • Herz- Kreislauferkrankungen / Herzinfarkt um den RF 2
  • Diabetes um den RF 2-11
  • Osteoporose um den RF 2-4
  • Rheuma / Arthritis um den RF 2-11
  • Frühgeburt um den RF 2-8
  • Chr. Atemwegerkrankungen um den RF 2-4

Gibt es über die klassische Zahnfleischbehandlung noch ergänzende Therapiemethoden?

  • Full mouth disinfection

In Einzelfällen führt die systematische Zahnfleischbehandlung nicht zum gewünschten Erfolg im Sinne eines Entzündungs- und Sondierungsrückganges. Hier bietet die „Full mouth disinfection“ nach der Schweizer Methode um die Gruppe Dr.Saxler, Zürich, eine weitere Therapiemöglichkeit.

  • Regenerative Zahnfleischbehandlung

Mit dem heutige Stand der Wissenschaft ist der Zahnarzt nicht nur in der Lage, das Zahnfleisch zu reparieren, sondern den gesamten Zahnhalteapparat wiederherzustellen – zu regenerieren.

Hierzu zählen minimalinvasive Eingriffe, die verloren gegangenen Knochen und Zahnfleisch wieder aufbauen (Regenerative Therapie: Knochenaugmentation und Rezessionsdeckung).

Was zahlen die Kassen?

Die Parodontalbehandlung ist für Kassenpatienten Regelleistung. Ausgenommen davon sind die professionelle Zahnreinigung oder Behandlungsalternativen, die über das notwendige, wirtschaftliche und zweckmäßige Maß hinausgehen, z.B. Laser, Photodynamik, Genotyp-Bestimmung, DNS-Sondentest, Vektor, UPT, etc.

Für Privatpatienten ist diese Behandlung in der Regel im Leistungskatalog der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) eingeschlossen.

Haben Sie noch Fragen zur Zahnfleischbehandlung?

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